CDU-PRESSEMITTEILUNG

 

Magdeburg, 28. September

296/2005

 

 CDU-Fraktionsvorsitzender lehnt Vorstoß der Jungen Liberalen ab

Scharf: Schweiz und Niederlande sind keine Vorbilder

Auf den Vorstoß des sachsen-anhaltischen Landesverbandes der Jungen Liberalen, die aktive Sterbehilfe in Deutschland zu "enttabuisieren", reagiert der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Jürgen Scharf, mit Ablehnung.

"Die tiefen gesellschaftlichen Spaltungen zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe bei unseren Nachbarn in der Schweiz und den Niederlanden mahnen uns, einen anderen Weg zu gehen. Zu Recht muss das menschliche Leben auch weiterhin unverfügbar bleiben. Jeder Schritt in Richtung aktiver Sterbehilfe ist ein Schritt auf die schiefe Bahn, auf der es letztlich kein Halten mehr geben wird. Man erinnere sich nur, wie schwierig es ist, einen sicheren gesetzlichen Rahmen für die Patientenverfügung in Deutschland zu finden. Angebliche aktive Sterbehilfe kann nie eine humanitäre Tat sein. Der Sterbende braucht hingegen auch in seiner schwersten Zeit aktive Zuwendung und Hilfe.

Wir sollten das Leben konsequent bejahen und das Sterben als das ansehen, was es ist: einen natürlichen biologischen Prozess, der am Ende eines jeden Menschenlebens steht. Auf dieser Basis sind palliativmedizinische Angebote, die sich der Linderung von Schmerzen Sterbender widmen, weiterzuentwickeln. Für eine qualifizierte Sterbebegleitung, die auch die Leiden der Angehörigen in den Blick nimmt, muss zudem die Hospizbewegung noch stärker gesellschaftlich verankert und getragen werden. Es ist weiter dafür zu werben, dass Jeder in einer Patientenverfügung seinen Willen für den Moment dokumentiert, in dem Andere entscheiden müssen, weil die Betroffenen selbst dazu nicht in der Lage sind."