Energiepolitik ist weit mehr als Klimapolitik
( Eine Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung am 5. September 2012 im Roncalli-Haus Magdeburg)
Wohl keine physikalisch-technische Entdeckung und Nutzbarmachung hat die Kulturgeschichte der letzten Jahrhunderte so entscheidend geprägt wie die des elektrischen Stromes. Strom wiederum ist ein prägender Bestandteil jeder modernen Energieversorgung. Deshalb ist eine Entscheidung über unsere zukünftige Energieversorgung nicht nur eine technische, sondern zugleich eine kulturelle Entscheidung.


Seit Jahrzehnten werden die Chancen und Risiken der Erzeugung von Energie aus verschiedenen Energieträgern kontrovers verhandelt. Unter den Energieträgern wiederum ist die Erzeugung von elektrischem Strom aus der Kernenergie besonders streitig. Die erneuerbaren Energien sollen zukünftig einen deutlich höheren Anteil an der Stromversorgung liefern als bisher. Die politische Forderung der sogenannten Energiewende nach Begrenzung der EEG-Umlage auf ca. 3,5ct/kWh ist offensichtlich nicht zu halten. Der notwendige Netzausbau wird nicht so schnell vorankommen wie gefordert und ursprünglich geplant. Nennenswerte Speicherkapazitäten für Strom sind nicht so schnell und preiswert bereitzustellen wie gefordert bzw. erst einmal zu entwickeln.
Wie viel Zeit haben wir aus Sicht der Klimapolitik, unsere Energieversorgung umzustellen, um einer gefährlichen Erderwärmung halbwegs zu entgehen? Stimmen die Klimamodelle, die einen dramatischen globalen Temperaturanstieg in den nächsten Jahrzehnten vorhersagen? So J. Scharf in seiner Einführung.
Fragen über Fragen und kaum sichere Antworten. Die Konrad-Adenauer-Stiftung konnte Prof. Dr. Fritz Vahrenholt zu Vortrag und Diskussion gewinnen. Vahrenholt hat zusammen mit S. Lüning ein lesenswertes Buch veröffentlicht, das der Autor auf der Veranstaltung mit vorstellte.